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1. Geschichte des Altertums - S. 15

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Staat der Spartaner. 15 ionische Kolonien. Die Griechen, die sich nördlich von den Ioniern, auf der Insel Lesbos und dem gegenüberliegenden Festland, ansiedelten, nannte man Ä o l e r. An der Südwestecke Kleinasiens endlich und auf den Inseln Rhodos und Kreta ließen sich Dorer nieder. Seitdem pflegte man die Griechen überhaupt in die Stämme der D o r e r, grtelitöen Ionier und Aoler zu teilen. <5tamme‘ Ter Staat der Spartaner. § 15. Bevölkerung und Stände. Als die Dorer in Lakonienerob^ng. eingebrochen waren, hatten sie, wie die Überlieserung berichtet, zuerst die fruchtbare Binnenebene des Eurotas, in deren Mitte die Stadt Sparta lag, erobert und die Achäer, die dort wohnten, unterworfen und zu Sklaven gemacht; diese Sklaven nannte man Heloten. Erst allmählich gelang es ihnen, auch die übrigen Teile der Landschaft zu unterwerfen; die Bewohner der Dörfer und Flecken im Gebirge und an der See wurden die Ringsherumwohnenden, Periöken, genannt und von den Siegern milder behandelt. So zerfiel die Bevölkerung Lakoniens oder, wie es auch heißt, Lacc?1*1 @t8nbe dämons in drei Stände. Die dorischen Spartiaten waren die herrschende Klaffe; sie allein hatten als Vollbürger politische Rechte; sie waren ein Kriegerstand, der das Waffenhandrverk allein für seiner würdig erachtete und die Heloten für sich arbeiten ließ. Die Periöken waren freie Leute, mußten aber einen Zins, eine Steuer, bezahlen und hatten keine politischen Rechte, d. h. sie dursten weder ein Amt bekleiden noch an der Volksversammlung teilnehmen. Die Heloten endlich waren Leibeigene, die vom Staat den einzelnen Spartiaten zugeteilt wurden und deren Güter bearbeiten mußten; sie waren rechtlose Leute, die sich in einer sehr gedrückten Lage befanden. § 16. Die Gesetzgebung. So nahmen die Spartiaten gegenüber den übrigen Bewohnern des Landes die Stellung eines Adels oder einer Aristokratie ein; die spartanische Verfassung war aristokratischer Art. Wenn aber die Spartiaten, die doch nur wenige tausend Wehrfähige zählten, ihre Herrschast über Periöken und Heloten behaupten wollten, so mußten sie auch ferner ein Volk von Kriegern bleiben; sie mußten Meister im Gebrauch Kuegersta-t. der Waffen, sie mußten an militärische Zucht und unbedingten militärischen Gehorsam gewöhnt sein. So war denn Sparta auch ferner ein Kriegerstaat. Die Sage schreibt die Einführung der spartanischen Verfassung dem Lykurg.

2. Geschichte des Altertums - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Staat der Spartaner. 17 Diese genossen mancherlei Ehren; ihr Krongut war größer als die Güter anderer Spartiaten, sie erhielten bei den gemeinsamen Mahlzeiten, an denen auch sie gewöhnlich teilnahmen, eine doppelte Portion und einen besonders großen Anteil an der Kriegsbeute. Im Felde führten sie das Heer an: und als höchste Priester des Volkes verrichteten sie gewisse Opser. Aber im übrigen war ihre Macht beschränkt durch den Rat der Alten (Gerusia), der aus 28 über 60 Jahre alten Männern bestand; dieser Staatsrat, in dem die Könige den Vorsitz führten, leitete das ganze Staatswesen. Wenn wichtige Dinge, Krieg und Frieden, Verträge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewählt werden mußten, so trat die Volksversammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen; an ihr konnten., alle Spartiaten teilnehmen. Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fünf jährlich neugewählten Ephoren, d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die Auf-Ephoren, gäbe zu, die überlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Verstoß dagegen zu ahnden. Im Lause der Zeit wurden sie immer mächtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen. Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, daß man den Verkehr mit dem Auslande möglichst erschwerte. saemugen Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft plötzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lace-dämon eiserne Münzen; Gold- und Silbergeld war untersagt. § 17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate, wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, daß die Eroberungslust großgezogen wurde. Es kam dazu, daß die Bevölkerung sich vermehrte und die vorhandenen Güter für die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Tic messe. Messenien erobert, die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiaten- Steg” familien verteilt. Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einfluß der ier Mo» Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Argos, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schlossen sich unter ihrer Hegemonie, d. h. Führung, zu einem peloponnesifchen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mächtiger als Sparta. Neubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Hust.

3. Geschichte des Altertums - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
1. Die Zeit der Pcrserkriege. 23 in der! Tat waren sie es nicht. In viele Staaten, die zumeist nur auv einer Stadt und dem dazu gehörigen Landgebiet bestanden, war Hellas zerspalten; Fehden und Kriege waren häufig; nur im Peloponnes waren eine Reihe von Staaten zu einem Bunde vereinigt, an dessen Spitze Sparta stand. Auch die Verfassungssormen waren verschieden. Ein Teil der Verfassungen, hellenischen Staaten, vor allen Sparta, hatte eine aristokratische Verfassung, andere, besonders Athen, waren demokratisch geordnet; endlich sehlte auch die Tyrannis nicht. So ungefähr sah es in Griechenland aus, als die Hellenen ihre Freiheit, die ihnen über alles ging, gegen die Angriffe der Perser verteidigen muhten. H. Die Wkülezett Griechenlands. 500—404. 1. Die Zeit der perserkriege. Der ionische Aufstand. § 23. Den Anlaß zu den Perserkriegen gab der Versuch der ionischen Städte an der Westküste Kleinasiens, sich von der Herrschaft der Perser, die seit Cyrus auf ihnen lastete, zu befreien. Sie fanden dabei die Unterstützung der Städte Athen und Eretria; letztere Stadt lag auf Euböa. Und anfangs war der Feldzug von Glück begünstigt; S a r -des wurde erobert und niedergebrannt. Bald aber mußten die Ionier wieder zurückweichen, und die Athener zogen wieder heim. Einige Jahre später wurden die Ionier von den Persern in einer großen Seeschlacht bei der kleinen Insel Lade unweit Milet besiegt. Stadt auf Stadt wurde genommen. Der Aufstand war niedergeworfen. Darius aber gedachte sich nunmehr an den Athenern zu rächen, über deren Teilnahme an dem Kriege er sehr ergrimmt war; täglich, so wird berichtet, ließ er sich beim Mahle von einem Sklaven die Worte zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Er beabsichtigte auch das griechische Mutterland zu unterwerfen und seinem Reiche hinzuzufügen. Die ersten beiden Perserzüge. 492 und 490. § 24. Der erste und zweite Perserzug. Im Jahre 492 sandte der Ton^n,u< König seinen Schwiegersohn Mardonius gegen die Hellenen aus. Das Heer zog an der Küste Thraciens hin, begleitet von einer Flotte, die am

4. Geschichte des Altertums - S. 29

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Angriffe der Griechen auf das Perserretch. 29 am Eurymebon, einem Flusse an der Südküste Kleinasiens. Dort griff er zuerst die persische Flotte an und schlug sie; dann stieg er mit seinen Truppen an das Land und besiegte auch das feindliche Landheer. §31. Das Ende des Pausauias und des Themistokles; Achen lmd^^8 Sparta. Indessen fand Pausanias, der auch nach seiner Rückkehr noch Sparta seine hochverräterischen Pläne nicht aufgegeben hatte, ein trauriges Ende. Er wurde durch einen Heloten verraten. Um nicht von den Ephoren verhaftet zu werden, floh er in einen Tempel der Athene, wo er eine Freistatt zu finden hoffte. Da ließen die Ephoren die Eingänge zum Tempel vermauern; er blieb ohne Nahrungsmittel und starb den Hungertod. Kurze Zeit nachher endete auch die Laufbahn des T h e m i st o k l e S. Anal«»'. Obwohl auf der durch ihn veranlaßten Flottengründung die Größe Athens beruhte, hatte er viele Gegner in Athen. Er war ein entschiedener Gegner Spartas, da er der Überzeugung war, daß Athen nur im Gegensatz zu Sparta groß werden könne; (Simon dagegen und andere Staatsmänner wünschten, daß Athen im Einverständnis mit Sparta bliebe und daß die Eintracht der hellenischen Staaten gewahrt werde. Die Gegner des Themistokles erreichten zunächst, daß er durch das Scherbengericht verbannt wurde; so verließ er denn seine Vaterstadt, die durch ihn groß geworden war, und ging nach A r g 0 s, der alten Feindin Spartas. Da wurde er nach dem Tode des Pausanias von den Spartanern angeklagt, er habe an besjen Umtrieben Anteil gehabt, wir wissen nicht, ob mit Recht ober Unrecht; und ba er beit Haß seiner Feinde fürchtete, so floh er unter mancherlei Gefahren nach Kleinasien, von wo er sich nach Susa begab, um bei dem Perserkönige A r t a = xerxes, dem Sohne und Nachsolger Xerxes, Schutz zu suchen. Dieser nahm bett bebeutenben Mann gern auf und verlieh ihm ein Fürstentum in Kleinasien. Hier ist er gestorben. Kurz vorher war A r i st i d e s in Armut, A^es aber von seinen Mitbürgern hochverehrt aus dem Leben geschieben; seine Töchter würden auf Staatskosten ausgestattet. Als in jener Zeit Lakonien von einem furchtbaren Erbbeben heimgesucht würde, machten sich die über ihre Bebrückung tief erbitterten messenischen Heloten die entstehende Verwirrung zu nutze und erhoben sich. So entstand berbrittemessenischekrieg. Erst nach langen Kämpfen würde der Aufstand niedergeworfen. Ärlcfl- In denselben Jahren entstanden zwischen den beiden griechischen Vor- Bruch mit mächten Athen und Sparta ernste Zwistigkeiten, die bald sogar zu kriegerischen Zusammenstößen führten. Die Folge war, daß C i m o n, der Spartanerfreund, durch das Scherbengericht verbannt wurde. Attbere

5. Geschichte des Altertums - S. 30

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Geschichte der Griechen. Staatsmänner, welche Gegner Spartas waren, traten jetzt an die Spitze Athens; unter ihnen war der bedeutendste P e r i k l e s. § 32. Das Ende der Perserkriege. Trotzdem aber die Athener in der Heimat mit der feindseligen Haltung der Peloponnesier zu rechnen hatten, gaben sie die Angriffe auf das Perserreich nicht auf. Auf Cimons Betrieb, der indessen aus der Verbannung zurückgekehrt war, ward eine neue große Flotte ausgerüstet; sie segelte unter Cimons Führung nach der Insel 449 C y pe r n. Dort ist dieser im Jahre 449 an einer Krankheit gestorben; die Timon? Tod. Seinen aber errangen nach seinem Tode noch einmal bei der Stadt S a l a -Salamis! m i's auf Cypern einen glänzenden Sieg zu Wasser und zu Lande. Friede 448. Darauf wurde Friede mit den Persern geschlossen. Das große Perserreich war dem kleinen Griechenland unterlegen. Es verfiel fortan unter kraftlosen Herrschern mehr und mehr; mächtig dagegen erblühte nach innen und außen die Stadt Athen, die Führerin im Freiheitskampfe. 2. Die Zeit des Perimes. Pcrikles und der athenische Staat. Pertkies. § 33. Pcrikles. Der Mann, der nunmehr an der Spitze Athens stand und dort bis zu seinem Tode eine fast fürstliche Stellung eingenommen hat, P e r i k l e s, war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Aber nicht darauf beruhte seine außerordentliche Gewalt, sondern auf der Macht seiner Persönlichkeit, seinem Hochsinn und Edelmut, seinen großen Gaben, seiner staatsmännischen Klugheit, seiner hinreißenden Beredsamkeit, seiner tiefen Bildung. Er war der Freund der Philosophen, mit denen er die tiefsten Fragen zu erörtern pflegte, und der Künstler, deren Werke er förderte. Er bekleidete kein anderes Amt als das eines Feldherrn, wozu er jährlich neu gewählt wurde; aber die gesamte Staatsverwaltung stand unter seinem Einfluß. Der Witz der Athener verschonte auch ihn nicht, und sie erzählten sich wohl, daß er nur deshalb immer den Helm trage, um die seltsame Gestalt seines Kopfes zu verbergen; aber wie ein „Olympier" wurde er doch von ihnen verehrt, und jahrzehntelang trug er über alle Anfeindungen seiner Gegner durch die Überlegenheit seiner Einsicht und die Macht seines Wortes den Sieg davon. Athens Verfassung war zwar dem Namen nach demokratisch; in Wahrheit aber herrschte Perikles. Friede mit § 34. Die äußerc Politik. Die Streitigkeiten, welche zwischen Athen e?aita und den peloponnesischen Staaten bestanden, wurden im Jahre 446 durch einen Frieden beigelegt.

6. Geschichte des Altertums - S. 104

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. um 1400 um 1000 9. Jahrhdt. 607 6. Jahrhdt. 550 um 1100 bis 500 um 1100 Geschichte des Orients. Eroberungen der ägyptischen Könige. Ramses Ii. Größte Macht des Reiches Israel. Saul, David, Salomo. Gründung des assyrischen Reiches. Zerstörung von Ninive. Das babylonische Reich. Nebukadnezar. C y r u s gründet daspersische Reich; er stürzt den Meder; könig Astyages, besiegt Krösus von Lydien, erobert Babylon, fällt gegen die Massageten. Kambyses. Er erobert Ägypten. D a r i n s. Er ordnet das Reich. Geschichte der Griechen. I. Uon der dorischen Wanderung bis ?um Seginn der Perserkriege. Die dorische Wanderung; Eroberung von Argolis, Lakonien und Messenien durch die Dorer. Die überseeische Wanderung; Besiedelung der Inseln des ägäischen Meeres und der kleinasiatischen Küste durch die Griechen (Wer, Ionier, Dorer). Ausbildung des spartanischen Kriegerstaats (Lykurg). Soldatische, staatliche Erziehung. Gleichheit des Grundbesitzes. Aristokratische Staatsverfassung. Zwei Könige, Rat der Alten, Ephoren, Volksversammlung. Die messenischen Kriege. Gründung des peloponnesischen Bundes unter Führung Spartas.

7. Geschichte des Altertums - S. 33

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Pertkles und der athenische Staat. 33 Frauenleben. In der Stellung der Frau hatte sich seit den Zeiten, grauenie*«. die uns die Homerischen Gedichte beschreiben, manches geändert. Bei Homer sehen wir die fürstlichen Frauen eine durchaus würdige Rolle neben ihrem Gatten spielen. Spinnen und Weben zwar sind ihre Hauptbeschäftigung, zu der sie die Mägde anleiten, aber sie beschränken sich nicht daraus; sie stehen an der Spitze des gesamten Haushalts, ihr Sessel steht neben dem des Mannes; in Andromache und Penelope zeichnet der Dichter sein Ideal einer treuen, liebenden und geliebten Gattin. Auch später sehen wir bei manchen Stämmen Griechenlands die Frau als Gattin und Mutter eine sehr geachtete Stellung einnehmen, z. B. in S p a r t a. Hier wurden die Mädchen in ähnlicher Weise ausgebildet wie die Knaben; sie pflegten die Leibesübungen, die zu Kraft und Gewandtheit erziehen sollten, und den Chorgesang, der mit dem Reigen verbunden war. Anderswo finden wir Dichterinnen, vor allen Sappho aus Mytilene auf Lesbos (um 600), deren Lieder von starkem und innigem Gefühl erfüllt sind. Aber in einem großen Teile Griechenlands, so besonders in Athen, war die Lage der Frauen wesentlich unfreier geworden. Zwar daß die Ehe auch ferner in vielen Fällen eine auf herzlicher Zuneigung beruhende Gemeinschaft war, ist sicher und geht zum Beispiel aus manchen der herrlichen athenischen Grabdenkmäler hervor, die Gatten und Gattin in stiller Liebe verbunden darstellen. Aber vom öffentlichen Leben, von freierer, geistvoller Geselligkeit war die Frau im wesentlichen ausgeschlossen, ebenso auch von höherer Bildung; nur manche gab es, die sich eine größere Unabhängigkeit wahrten, wie z. B. die geistvolle Milesierin Aspasia, die Freundin des Perikles. Zumeist war die Frau der höheren Stände an das Haus gefesselt und aus häusliche Tätigkeit beschränkt. Selten ging sie aus, nicht ohne die Begleitung von Sklavinnen. Vor allem gaben dazu die religiösen Feste Gelegenheit, so der Festzug der Panathenäen (vgl. § 20.) Die Kleidun g der Frau bestand aus einem viereckig geschnittenen Kleidung Gewand aus Linnen oder Wolle, das oft so lang war, daß es durch einen Gürtel geschürzt wurde. Ging man aus, so trug man darüber einen weiten, um den Körper geschlungenen Mantel. Auch die Männerkleidung bestand aus einem hemdartigen Untergewand und dem Mantel. Wissenschaft und Kunst im Zeitalter des Perikles. § 36. So war Athen damals die mächtigste und reichste Stadt Wtst«.,ch«fr. Griechenlands. Unvergänglichen Ruhm aber hat es sich dadurch erworben, daß Wissenschaft und Kunst damals dort erblühten, wie sie nie zuvor und selten später in einer Stadt geblüht haben. Dort lebte der Geschichtschreiber der Perserkriege, Herodot, der „Vater der Geschichte", der aus einer Neubauer, Beschickt!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Aufl. 3

8. Geschichte des Altertums - S. 36

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Griechische Geschichte. erhalten, ein erhabenes Denkmal der älteren dorischer Baukunst, ist der dem P8fwm. Poseidon zugeschriebene Tempel zu Pästum, das südlich von Neapel lag. 3. Der peloponnestsche Krieg. 431-404. § 37. Der Charakter des Krieges. Die Veranlassung zum Kriege zwischen Athen und den peloponnesischen Staaten gab ein Zwist der Athener mit den Korinthern. Der innere Grund des Krieges aber war die Eifersucht der Peloponnesier auf die gewaltige Machtstellung und auf das wirtschaftliche Aufblühen Athens. Es handelte sich in diesem Kriege darum, ob Athen oder Sparta die Führung in Griechenland haben sollte. Der Krieg war ein Bruderkrieg, in dem Hellenen gegen Hellenen standen, und in den ein großer Teil des Mutterlandes und der Kolonien verwickelt wurden; auf der einen Seite stand fast der ganze Peloponnes und dazu Theben, auf der anderen die meisten Küstenstädte und Inseln des ägäischen Meeres. Er war ein Krieg zweier Stämme, des dorischen und des ionischen Stammes; Sparta war die dorische, Athen die ionische Vormacht. Es war aber auch ein Krieg, in dem sich zwei Staatsver-fassungen und zwei politische Parteien gegenüberstanden; denn Athen vertrat die Demokratie, Sparta die Aristokratie, und überall- wo die Athener die Oberhand hatten, fiel die Macht der demokratischen Partei, wo dagegen die Spartaner geboten, der aristokratischen Partei zu. Es war schließlich ein Krieg zwischen einer Landmacht und einer Seemacht, «riegspläne. und daraus ergab sich auch der Kriegsplan beider Mächte. Die Spartaner schickten ein Heer nach Attika, um Athen von der Landseite her anzugreifen; der Kriegsplan des Perikies dagegen war, das offene Land zu räumen und dessen Bewohner in dem Raume zwischen der Stadt und dem Piräus hinter den langen Mauern zu bergen, zugleich aber die Küsten des Peloponnes zu verheeren. S&£ §38. Der archidamische Krieg. 431-421. Der erste Teil des Krieges, der zehn Kriegsjahre umfaßt, hat seinen Namen von dem spartanischen König Archidamus,der anfangs Jahr für Jahr mit einem starken peloponnesischen Bundesheer in Attika einfiel. Er verwüstete die Felder, verbrannte die Ortschaften, hieb die Olbäume nieder, konnte aber aus Mangel an Geld und Nahrungsmitteln sein Heer nicht lange im feindlichen Lande hofften, sondern zog regelmäßig nach einigen Wochen wieder ab. So hatten diese Feldzuge wenig Erfolg, obwohl im zweiten Kriegs-

9. Geschichte des Altertums - S. 39

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter pelopoimesische Krieg. 39 summen zur Verfügung stellten, mit denen sie eine Flotte auszurüsten vermochten. Dennoch wurden die Athener nicht sofort überwältigt. Ja, als A l c i -biad es, der Sparta wieder verlassen hatte, sich mit seinen Landsleuten Mr»»,. aussöhnte und den Oberbefehl über die Flotte übernahm, gewannen sie zeitweilig die Oberhand. Als der siegreiche Feldherr nach dreijähriger Flottenführung nach Athen zurückkehrte, wurde er mit ungeheurem Jubel empfangen. Aber schon im nächsten Jahre wurde Alcibiades wieder gestürzt; er verließ Athen von neuem und begab sich auf seine großen Güter in Thvacien. Sein Sturz war verhängnisvoll; denn eben damals wurde durch den neuernannten persischen Statthalter, den ehrgeizigen und tatkräftigen Prinzen Cyrns, und den ebenso ehrgeizigen, verschlagenen und gewalttätigen spartanischen Flottenbefehlshaber Lysander das Bündnis beider Staaten neu befestigt. Noch einmal siegten zwar im Jahre 406 die Athener zur See bei denarginusischenjnseln, welche zwischen Lesbos und dem asiatischen Festlande liegen. Aber es war ihr letzter Sieg, und ihm folgte zudem ein trauriges Nachspiel. Die siegreichen Feldherren nämlich hatten es eines Sturmes wegen unterlassen, nach der Schlacht die Schiffbrüchigen zu retten und die Leichen zu sammeln; deshalb wurden sie angeklagt und von dem aufgeregten Volke wegen Gottlosigkeit verurteilt und hingerichtet. Im nächsten Jahre, 405, trug Lysander über die athenische See-macht bei den Ziegenflüssen (Ägospotamoi), die in den Hellespont ein- Mfien *05. münden, einen entscheidenden Sieg davon. So wurde die letzte Flotte, welche die Athener gehabt hatten, vernichtet. Nun zog Lysander von einer ionischen Stadt zur anderen, vertrieb überall die Athener und setzte spartanische Statthalter ein. Dann legte er sich im Jahre 404 mit der Flotte vor Athen,^nn^m-das zugleich vom Lande her durch das spartanische Heer belagert wurde. 404-Nach einigen Monaten des Widerstandes mußte sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Sie wurde zwar nicht zerstört; aber die langen Mauern wurden geschleift, die Schiffe ausgeliefert, der athenische Bund aufgelöst und in Athen selbst die Demokratie beseitigt und die Regierung den sogenannten dreißig Tyrannen übergeben. Sparta hatte die Vorherrschaft in Hellas gewonnen. Es hatte sie freilich gewonnen mit Hilfe der Perser, deren Ansturm vor einigen Jahr-zehuten von Griechenland gemeinsam zurückgewiesen war. Es nutzte seine Macht in gewalttätiger Weise aus; bald lastete Spartas Herrschaft weit drückender auf Hellas, als je die Macht Athens. So kam es, daß sich bald

10. Geschichte des Altertums - S. 16

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Geschichte der Griechen. Lykurg zu, der im neunten Jahrhundert gelebt haben soll. Auf langen Reisen habe er die Gesetze vieler Völker kennen gelernt; dann habe er durch seine Gesetzgebung seinem durch lange innere Wirren zerrütteten Vaterlande den Frieden zurückgegeben. In Wirklichkeit ist die spartanische Verfassung sicherlich nicht das Werk eines einzigen Mannes, sondern hat sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet. tu Acker- Zunächst ist von der eigentümlichen Ordnung des Grundbesitzes Verteilung. ^ ^n. Damit nämlich allen Vollbürgern ihr Unterhalt ge- sichert würde, war die fruchtbare Ackerflur der Eurotasebene in Güter von ungefähr gleichem Ertrage zerlegt, deren jedes einer ©partiatenfamilie zu-gc liefen und von mehreren Helotenfamilien bewirtschaftet wurde. Um aber zu verhüten, daß künftig Ungleichheit des Besitzes einträte und manche reich, andere arm würden, wurde die Bestimmung getroffen, daß niemand fein Grundstück verkaufen durfte. Die Die Ordnung des spartanischen Lebens hatte den Zweck, den fp8rstoe Spartiaten die kriegerische Tüchtigkeit zu erhalten. Jedes neugeborene Kind wurde untersucht und, wenn es als schwächlich befunden wurde, ausgesetzt. Mit dem siebenten Jahre ward dann der Knabe der Mutter genommen und vom Staat erzogen. Er wurde einer Knabenabteilung zugesellt und Lehrmeistern unterstellt; unter Wassenübungen, in rauher Zucht, bei einfachster Lebensweise und kärglichster Nahrung wurde er zum tapferen, gehorsamen und ausdauernden Krieger erzogen; die wissenschaftliche Ausbildung dagegen wurde vernachlässigt und nur die Musik eifrig gepflegt. Bei den Mädchen sah man ebenfalls vor allem auf körperliche Ausbildung und Abhärtung. Auch wer zum Manne herangereift war, blieb in erster Linie Soldat; so hoch die Hausfrau auch in Sparta geehrt wurde, so mußte das Familienleben doch sehr zurücktreten. Jeder Bürger gehörte einer Tisch- und Z e l t g e n o f f c n f ch a f t an. Mit seinen Kameraden speiste er, nicht bei seiner Gattin; die Speisen waren einfach, die schwarze Suppe das Hauptgericht; jeder steuerte zu der gemeinsamen Mahlzeit von dem Ertrage seines Gutes oder von der Jagdbeute etwas bei. Der Tag verlief vorwiegend in kriegerischen Übungen und Jagdzügen; erst die Greife, die sich des höchsten Ansehens erfreuten, wurden davon entbunden. Im Kriege wurde unbedingte Tapferkeit von jedem gefordert. Wer floh, wer den Schild verlor, wer auf dem Rücken anstatt auf der Brust die Wunde trug, galt für einen ehrlosen Mann. Mit dem Schilde oder auf dem Schilde, als Sieger oder tot, sollte der spartanische Krieger heimkehren. Verfassung. Die V e r f a s s u n g der Spartaner unterschied sich schon dadurch von der anderer Staaten, daß zwei Könige an der Spitze des Staates standen.
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